Der Schweizer Solartechnologiehersteller Meyer Burger hat Insolvenzverfahren für seine deutschen Tochterunternehmen Meyer Burger (Industries) GmbH und Meyer Burger (Germany) GmbH eingeleitet. Betroffen sind die Standorte in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und Hohenstein-Ernstthal (Sachsen), an denen zusammen etwa 600 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Die Entscheidung folgt auf anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen, insbesondere durch die starke Konkurrenz günstiger Solarprodukte aus Asien. Trotz intensiver Bemühungen konnte das Unternehmen die deutschen Standorte nicht erhalten. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter soll nun gemeinsam mit Meyer Burger nach Lösungen suchen, um den Betrieb fortzuführen.
Bereits zuvor hatte Meyer Burger seine Solarmodulproduktion in den USA eingestellt und 282 Mitarbeiter in Arizona entlassen. Die geplante Erweiterung der Produktionskapazitäten in Colorado Springs wurde aufgrund finanzieller Unwägbarkeiten gestoppt. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen auf die bestehende Zellproduktion in Thalheim, die nun als Hauptlieferant für das US-Werk in Goodyear fungiert.
Die deutschen Werke waren bereits seit Mai 2025 von Kurzarbeit betroffen, bedingt durch Materialengpässe und die schwierige Marktsituation. In Hohenstein-Ernstthal sind rund 300 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Maschinenbau tätig, während in Thalheim etwa 300 Beschäftigte Solarzellen produzieren.
Meyer Burger plant ein umfassendes Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu sichern. Die Geschäftsleitung arbeitet derzeit an der Ausarbeitung entsprechender Maßnahmen.
Die Insolvenz der deutschen Tochtergesellschaften markiert einen weiteren Rückschlag für die europäische Solarindustrie, die zunehmend unter dem Preisdruck asiatischer Hersteller leidet. Meyer Burger hatte bereits im Herbst 2024 einen Stellenabbau von rund 20 Prozent angekündigt, was etwa 200 Arbeitsplätzen entspricht.
Die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter in Deutschland ist derzeit ungewiss. Das Unternehmen betont jedoch, dass die Standorte in der Schweiz und die verbleibenden US-Aktivitäten weiterhin bestehen bleiben.
Update 04.06.2025
Trotz der Insolvenzanträge der deutschen Tochtergesellschaften des Schweizer Solarunternehmens Meyer Burger bleibt der Betrieb an den Standorten Hohenstein-Ernstthal und Thalheim (Bitterfeld-Wolfen) vorerst bestehen. Insgesamt sind 620 Mitarbeiter betroffen. Der Geschäftsbetrieb wird unter Aufsicht vorläufiger Insolvenzverwalter fortgeführt, während parallel Sanierungsoptionen geprüft werden.
Die Löhne der Beschäftigten sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert. Meyer Burger strebt an, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Fortbestand der Produktionsstätten zu sichern.
Hintergrund der finanziellen Schwierigkeiten sind unter anderem der zunehmende Wettbewerbsdruck durch asiatische Hersteller und gescheiterte Investorenverhandlungen. Zuvor hatte Meyer Burger bereits die Solarmodulproduktion in den USA eingestellt und 282 Mitarbeitende entlassen.
Die Zukunft der deutschen Standorte hängt nun von den Ergebnissen der laufenden Restrukturierungsverhandlungen ab. Ziel ist es, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Fortbestand der Produktionsstätten zu sichern.